42 von 618 Geschäften stehen leer. Die Leerstandsrate in der Salzburger Innenstadt ist seit 2019 um fünf Prozent gestiegen. Von den anderen Landeshauptstädten weist nur Klagenfurt einen höheren Wert auf.
Stefanie Schenker – Salzburger Nachrichten 28.03.2022
Der pandemiebedingte Rückgang im Städtetourismus schlägt sich auch in anderen österreichischen Innenstädten nieder. Aber: In Salzburg liegt die Innenstadt-Leerstandsrate nun über dem österreichweiten Durchschnitt von 6,1 Prozent. Zum Vergleich: In der Wiener City – ebenfalls eine Touristenhochburg – stieg die Leerstandsrate von 3,4 Prozent auf 4,5 Prozent vergleichsweise moderat. In Graz beträgt die Leerstandsrate in der Innenstadt aktuell 4,1 Prozent, in Linz fünf Prozent und in Innsbruck 2,4 Prozent.
Andreas Gfrerer, der Obmann des Altstadtverbandes und Eigentümer des Hotels Blaue Gans in der Getreidegasse, kann in der Entwicklung kein Problem erkennen. Sechs Prozent Leerstand habe man 2021 zwar auch in einer eigenen Untersuchung festgestellt, aber: „Das ist nicht repräsentativ. Es Handelt sich dabei um einen historischen Wert aus dem Vorjahr, als die Pandemie voll gebissen hat.“ Zudem zähle es auch als Leerstand, wenn ein Geschäft gerade umgebaut werde – und: Seither habe sich viel getan. Die Leerstandszahl sei somit nicht mehr aussagekräftig. Zählt man auch jene Flächen zum Leerstand hinzu, die sich gerade im Umbau befinden, dann standen in der Salzburger Innenstadt laut Standort+Markt-Studie im Herbst 2021 4.900 Quadratmeter Verkaufsfläche in 42 Shops leer. Das sind sieben Prozent der Verkaufsfläche und noch einmal 1.900 Quadratmeter mehr als im Pandemiejahr 2020. 1.400 Quadratmeter stehen in A-Lage leer. Verschwunden sind vor allem Bekleidungsfilialisten wie Hallhuber, Jack Wolfskin, Salamander oder Massimo Dutti. […]
Beim Filialflächenanteil liegt die Salzburger Innenstadt mit 52,2 Prozent der Gesamtverkaufsfläche von 71.600 Quadratmeter (inklusive Gastronomie und Dienstleistung) deutlich unter dem Durchschnitt österreichischer Primärstädte (74,2 Prozent). […]
Die Entwicklung schlägt sich auch auf die Mietpreise nieder. Nach Jahren des Anstiegs gehen sie seit 2020 wieder zurück. Statt früher 135 Euro netto/m² (bei 100 Quadratmeter Shopfläche) zahle man in A-Lage jetzt 120 Euro netto. […] Auch wenn die Preise für Einheimische immer noch hoch seien, biete die Entwicklung gerade für sie Chancen, sich Flächen in Toplagen in der Altstadt zu sichern – was ja auch mehrere Unternehmerinnen und Unternehmer getan haben.